
Das Karl-Arnold-Institut: Kompetenzzentrum für aufsuchende politische Bildung
Das Karl-Arnold-Institut stellt seine Methoden und Formate immer wieder auf den Prüfstand: werden sie den Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht? Ermöglichen sie wirklich allen Menschen Zugang zu bildungspolitischen und gesellschaftlichen Themen? Wer nimmt uns und unsere Arbeit überhaupt wahr? Wen erreicht sie?
Die außerschulische politische Bildung beruht grundsätzlich auf dem Freiwilligkeitsprinzip. Aber auch freiwillig kann sich nur einbringen, wer über unser Tun Bescheid weiß. Daher lautet unser Job gerade in Zeiten von zunehmender Radikalisierung und Destabilisierung unserer Demokratie: noch lauter als bisher und an den richtigen Orten über die unsere Arbeit zu sprechen und insgesamt mit noch mehr Bevölkerungsschichten in Kontakt zu kommen. Unsere Erkenntnis: wer nicht zu uns kommt, zu dem müssen wir kommen.
Das Prinzip der aufsuchenden politischen Bildung funktioniert nur in enger Zusammenarbeit mit Multiplikator*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, die bereits in bestimmten Sozialräumen aktiv sind. Genau diese identifizieren wir, bieten ihnen gezielte Weiterbildungsmaßnahmen an und setzen sie als Referentinnen und Referenten ein. Gemeinsam bereiten wir relevante Themen neu und zielgruppengerecht auf. So werden Elemente der politischen Bildung auch für Menschen zugänglich, die noch nie von politischer Bildung gehört haben.
Auf diese Weise können wir zum Beispiel in multikulturell geprägten Stadtteilen dem Wunsch nach Wertevermittlung nachkommen, eine Sprachförderung und/oder einer Berufsvorbereitung für zugewanderte Menschen anbieten. All das ist grundlegend für eine gesellschaftliche und politische Teilhabe und dient der Integration.
Die Corona-Pandemie hat diesen Ansatz auf die Probe gestellt: Wie können wir Menschen erreichen, wenn wir sie teilweise nicht vor Ort aufsuchen können? Durch viel Kreativität und die Neugierde aller Beteiligten auf neue, digitale Formate lief das bestehende Angebot trotzdem weiter. Hierbei wurden viele wertvolle Erfahrungen und neue Wege der aufsuchenden politischen Bildung ausfindig gemacht, die auch nach dem Ende der Cornona-Schutzmaßnahmen Bestand haben werden.
Unsere Themen und Aufgaben

Sprach- und berufsvorbereitende Förderung
Mit Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF) bieten wir verschiedene Kurse an, um zugewanderten Menschen das Ankommen zu erleichtern und helfen ihnen dabei, eine für sie geeignete Beschäftigung zu finden.

Integration und Leben in Deutschland
Das Angebot "Leben in Deutschland" richtet sich an volljährige Neuankömmlinge in Deutschland, die den offiziellen Integrationskurs noch nicht absolviert haben, aber auch an diejenigen, die schon länger in Deutschland leben. Die Themenauswahl ist eng auf die Lebenswelt der Zielgruppe abgestimmt.

Quartiersbezogene Demokratiearbeit
„Jetzt! Demokratie stärken – Mitbestimmen“ – so lautet der Auftrag und das Motto von Outline e. V. in Köln-Chorweiler. Das Ziel: Aktivitäten zur politischen Bildung und Demokratiearbeit quartiersbezogen bündeln und nachhaltig betreiben.

Zivilgesellschaftliches Engagement
Im Projekt "Power up" zeigen wir Teilnehmer*innen, wie sie ihren Verein, ihre Community oder eine andere entsprechende Organisationsform auf das nächste Level bringen, um sich und anderen engagierten Menschen in Zukunft die Arbeit erleichtern zu können.

Theaterpädagogisches Engagement
Unser Angebot „Heimatbühne - Home is where your art is“ bietet kreative Theater- und Bildungsworkshops zu historischen, politischen und kulturellen Themen mit Schwerpunkt Osteuropa und Ukraine. Kreative Ausdrucksformen und Diskussionen stehen dabei im Vordergrund.

Intergenerationale Bildung (abgeschlossenes Projekt)
Mit dem Projekt „Brücken bauen“ haben wir Bildungsseminare mit älteren Migrant*innen erprobt. Ziel war es, die Teilhabe zu erhöhen, politische Bildungsinhalte zu vermitteln und Generationen zu verbinden.

Aufsuchende Jugendbildung (abgeschlossenes Projekt)
Mit dem Projekt "Mark on society" haben wir neue Methoden und Formate der politischen Bildung entwickelt, um junge Zielgruppen zu erreichen, die bisher nicht für die politische Bildung zugänglich waren.
